Entwickelung

Darauf beruht ja alle Entwickelung, dass erst aus dem Leben der Umgebung selbständige Wesenheit sich absondert; dann in dem abgesonderten Wesen sich die Umgebung wie durch Spiegelung einprägt und dann dies abgesonderte Wesen sich selbständig weiter entwickelt.

Die Geheimwissenschaft im Umriss, die Mondphase

 

photo Denis Ruff

 

das Konzept der Entwicklung in SEKEM

 

Das Beeindruckende ist aber, dass Ibrahim Abouleish sich durch die Anthroposophie seine eigene Religion, den Islam, ganz neu erarbeiten konnte. Seit er in Ägypten lebt, übersetzt er mit einer Gruppe von Menschen jeden Tag einen Abschnitt aus dem Koran und interpretiert ihn aus anthroposophischer Sicht, so dass sie ihn verstehen und etwas damit anfangen können.

Als ich das erste Mal dort zu Besuch war, lud er mich in die Waldorfschule ein. Auf dem Schulgelände steht eine kleine Moschee. Am Freitag findet morgens immer eine Schulfeier statt und danach gehen sie in die Moschee.

Normale Waldorfschulen veranstalten einmal im Quartal eine Monatsfeier. Steiner wollte, dass jeden Monat gemäß dem Rhythmus des Älterleibes so ein Fest gefeiert würde, an dem das Gelernte gebündelt und vorgezeigt werden sollte. Das gehört zu den vielen Dingen, die nicht mehr durchgeführt werden. Die Waldorfschule, wie Steiner sie angedacht hatte, ist noch ein Konzept der Zukunft.

Umso erstaunter war ich, dass in dieser Waldorfschule jeden Freitag alle Klassen auf die Bühne gehen und zeigen, was sie in der Woche gelernt haben. Sogar der Kindergarten darf auftreten. Daraufhin sagte ich zu Abouleish: „Weißt du nicht, dass Rudolf Steiner sagte, man sollte erst in der zweiten Klasse auf die Bühne gehen, damit nicht frühzeitig die Eitelkeit gefördert wird? Und du machst es mit dem Kindergarten! Und außerdem ist es doch eine Monatsfeier und keine Wochenfeier. Warum machst du das?“

Er sagte: „Ich kann dir genau sagen, warum wir das so machen. Wir haben es hier mit einer ganz anderen Kultur zu tun. In den arabisch-ägyptischen Sprachen gibt es kein Wort für ‚Entwicklung‘. Deswegen sind in unseren Moscheen nur Ornamente und keine Bilder zu sehen. Keine Bilder, die die Sehnsucht nach Entwicklung stimulieren könnten, sondern nur geometrische Muster als Abbild des Ewigen. Ich möchte aber, dass die Kinder, die bei mir aufwachsen, das Konzept der Entwicklung mitbekommen. Das können sie nur, wenn sie Entwicklung sehen, weil Entwicklung in Sprache und Bild nicht vorkommt. Der Wochenrhythmus, die Sieben, ist ein Entwicklungsrhythmus. Aus diesem Grund möchte ich, dass alle Kinder, vom Kindergarten bis zur Oberstufe, jede Woche sehen können, was die anderen gelernt haben, wie sie aussehen, wie sie sich benehmen und wie sie sich von Woche zu Woche mehr ändern.“

Das hat mich tief beeindruckt.

aus einem Zeugnis von Frau Dr Glöckler

 

photo Denis Ruff

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

das Konzept der Entwicklung in SEKEM

 

Das Beeindruckende ist aber, dass Ibrahim Abouleish sich durch die Anthroposophie seine eigene Religion, den Islam, ganz neu erarbeiten konnte. Seit er in Ägypten lebt, übersetzt er mit einer Gruppe von Menschen jeden Tag einen Abschnitt aus dem Koran und interpretiert ihn aus anthroposophischer Sicht, so dass sie ihn verstehen und etwas damit anfangen können.

Als ich das erste Mal dort zu Besuch war, lud er mich in die Waldorfschule ein. Auf dem Schulgelände steht eine kleine Moschee. Am Freitag findet morgens immer eine Schulfeier statt und danach gehen sie in die Moschee.

Normale Waldorfschulen veranstalten einmal im Quartal eine Monatsfeier. Steiner wollte, dass jeden Monat gemäß dem Rhythmus des Älterleibes so ein Fest gefeiert würde, an dem das Gelernte gebündelt und vorgezeigt werden sollte. Das gehört zu den vielen Dingen, die nicht mehr durchgeführt werden. Die Waldorfschule, wie Steiner sie angedacht hatte, ist noch ein Konzept der Zukunft.

Umso erstaunter war ich, dass in dieser Waldorfschule jeden Freitag alle Klassen auf die Bühne gehen und zeigen, was sie in der Woche gelernt haben. Sogar der Kindergarten darf auftreten. Daraufhin sagte ich zu Abouleish: „Weißt du nicht, dass Rudolf Steiner sagte, man sollte erst in der zweiten Klasse auf die Bühne gehen, damit nicht frühzeitig die Eitelkeit gefördert wird? Und du machst es mit dem Kindergarten! Und außerdem ist es doch eine Monatsfeier und keine Wochenfeier. Warum machst du das?“

Er sagte: „Ich kann dir genau sagen, warum wir das so machen. Wir haben es hier mit einer ganz anderen Kultur zu tun. In den arabisch-ägyptischen Sprachen gibt es kein Wort für ‚Entwicklung‘. Deswegen sind in unseren Moscheen nur Ornamente und keine Bilder zu sehen. Keine Bilder, die die Sehnsucht nach Entwicklung stimulieren könnten, sondern nur geometrische Muster als Abbild des Ewigen. Ich möchte aber, dass die Kinder, die bei mir aufwachsen, das Konzept der Entwicklung mitbekommen. Das können sie nur, wenn sie Entwicklung sehen, weil Entwicklung in Sprache und Bild nicht vorkommt. Der Wochenrhythmus, die Sieben, ist ein Entwicklungsrhythmus. Aus diesem Grund möchte ich, dass alle Kinder, vom Kindergarten bis zur Oberstufe, jede Woche sehen können, was die anderen gelernt haben, wie sie aussehen, wie sie sich benehmen und wie sie sich von Woche zu Woche mehr ändern.“

Das hat mich tief beeindruckt.

aus einem Zeugnis von Frau Dr Glöckler

photo Denis Ruff

 

Kinderarbeit und Analphabetismus zählen zu den größten Problemen Ägyptens. Dagegen kämpft eine Farm nahe Kairo: Dort müssen Kinder zwar zur Ernte auf die Felder, erhalten aber auch eine gute Schulbildung -

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photo Denis Ruff

 

Dr. Ibrahim Abouleish (1937-2017) , geboren  in Mashtul, Ägypten, studierte Chemie in Österreich, wo er anschließend in der Arzneimittelforschung arbeitete und eine Familie gründete. 1977 kehrte er nach Ägypten zurück und begann nordöstlich von Kairo mit dem Aufbau des SEKEM-Projekts, indem er zunächst durch biologisch-dynamischen Anbau das Wüstenland fruchtbar machte. 2012 gründete Abouleish in Kairo die Heliopolis Universität für nachhaltige Entwicklung. Für sein Lebenswerk wurde Ibrahim Abouleish 2003 der Alternative Nobelpreis verliehen.

Als eines der Hoffnungszeichen Ägyptens gilt seit längerem die SEKEM-Initiative, deren Gründer Dr. Ibrahim Abouleish 2003 mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Abouleish hat mit einem wachsenden Team in vielen Jahren außerhalb von Kairo auf ehemaligem Wüstengrund eine einzigartige Oase geschaffen.

Das Modell-Projekt aus Wirtschafts- und Ausbildungsbetrieben, landwirtschaftlicher Produktion, medizinischen Einrichtungen, Schulen, Therapieangeboten und Forschungsstätten sucht seinesgleichen. Weit über 2.000 Menschen arbeiten und lernen hier, seit kurzem gibt es sogar eine von SEKEM gegründete Universität.

In einer aktualisierten und stark erweiterten Neuauflage hat Ibrahim Abouleish die Entwicklung SEKEMS im beginnenden 21. Jahrhunderts zusammengetragen.

Anschaulich und von eindrücklichen Bildern begleitet tritt die symphonische Vielfalt dieser Initiative von Wirtschafts- und Ausbildungsbetrieben, landwirtschaftlicher Produktion, medizinischen Einrichtungen, Schulen, Therapieangeboten und Forschungsstätten hervor.

Ein Klang der Zukunft, der aus der Wüste Ägyptens in die Welt hinaus tönt.